Uwe Landau und Marcel Schumann hören auf

Nach 22 Jahren hören Uwe Landau und Marcel Schumann als Vorstandsduo der Martinus-Schützen auf. Sie haben Nachfolger gefunden. 2024 ist für den Allgemeinen Schützenverein St. Martinus Sendenhorst ein bedeutendes Jahr. Der Verein wird 160 Jahre alt, oder, je nach Sichtweise, jung. Das ist mit Blick auf die Veränderungen, die anstehen, aber fast eine Randerscheinung. Nach 30 Jahren gibt es für das Schützenfest einen neuen Termin und damit auch eine andere Festfolge (wir berichteten). Und nach 22 Jahren wird das langjährige Vorstandsduo Uwe Landau (Vorsitzender) und Marcel Schumann (zweiter Vorsitzender) zur Generalversammlung im Herbst abtreten und diese Ämter in andere Hände übergeben. „Wir haben 2002 gemeinsam angefangen. Und wir hören gemeinsam auf“, erklärt Marcel Schumann im gemeinsamen Gespräch mit der Redaktion.  

Ein neues Team

Ein Grund dafür, diesen bereits bei der letzten Wiederwahl angekündigten Plan in diesem Jahr umzusetzen: Es gibt geeignete Nachfolger, erklärt das Vorstandsduo nach entsprechenden guten Gesprächen. Andreas Rickert, amtierender Schützenkönig und seit vielen Jahren im Verein engagiert, stellt sich als Vorsitzender zu Wahl. Sein Partner als Stellvertreter soll André Everts werden, unter anderem in der 3. Kompanie im Verein aktiv. „Frischer Wind“ nennt Marcel Schumann das, der in diesem Jahr gerade mal 50 wird. Sein „Schützenchef“ Uwe Landau wird 65.    

Doch es ist nicht das Alter, das Landau und Schumann zu diesem Schritt bewegt. „Wir sind nicht müde, und schon gar nicht amtsmüde“, erklärt der Vorsitzende. Nach 22 Jahren sei es an der Zeit, die Verantwortung einem neuen Team zu übertragen, zumal es in heutiger Zeit absolut nicht selbstverständlich sei, dass jemand die Verantwortung für einen 700-Mitglieder-Verein übernehmen wolle. „Wir wären doch dumm, wenn wir den angestrebten Wandel jetzt nicht einläuten würden“, meint Uwe Landau. Und „dumm“ sei im amtierenden Vorstand garantiert niemand.

Neben den beiden Vorsitzenden werde es im Vorstand wenige weitere Veränderungen geben, damit das neue Vorstandsteam das Gremium nach seinen Vorstellungen zukunftsfähig aufstellen könne. Das alles und auch die künftige Festfolge beim Fest sei sehr komplex, und die Organisation der Veranstaltungen sei nur ein Teil der Aufgaben des Vorstands.

Ins Neue wollen sich die bisherigen Vorsitzenden nicht einmischen, nicht mal ansatzweise, sagt Uwe Landau. Sie werden in die Ehrenabteilung wechseln und dort vielleicht für etwas „frischen Wind“ sorgen können. „Marcel wird den Altersdurchschnitt dort wohl senken“, meint Landau, der davon überzeugt ist, dass die Ehrenabteilung im Verein eine wichtige Heimat für etwas in die Jahre gekommene Mitglieder ist.

Frauen sind schon lange dabei

Auch für Frauen, die es im Verein bereits seit den 1970er-Jahren gibt. „Wir sind heilfroh, dass wir die Frauen schon lange im Verein haben“, sagt Landau. Katharina Wegener kümmert sich im geschäftsführenden Vorstand um die Finanzen und Hanna Räckers unter anderem um die Öffentlichkeitsarbeit. Das werde auch so bleiben. Königinnen gab’s schon, bevor Landau und Schumann ihre Ämter angetreten haben. „Wir sind ein allgemeiner Schützenverein“, sagt Uwe Landau. Jeder könne mitmachen. Werte wie Vertrauen und Gemeinschaftssinn seien wichtig. „Die kommen nie aus der Mode“, ist Marcel Schumann überzeugt.  Niemand werde ausgeklammert, fügt Uwe Landau an. „Homosexuelle Könige: Hatten wir. Kein Thema.“   

Was Uwe Landau und Marcel Schumann bleibt, neben der manchmal schlaflosen Nächte wegen der Finanzen, Corona, der immer strenger gewordenen Auflagen fürs Vogelschießen und dem Verlust wichtiger Mitstreiter im Vorstand durch Tod: Freundschaften, die halten. „Man investiert viel, aber was man zurückbekommt, ist unbezahlbar“, sagt Marcel Schumann. Er und Uwe Landau legen auch Wert auf die Feststellung, dass der Verein es in schwierigen Situationen ohne die Sponsoren nicht geschafft hätte.

Teil der Stadtgesellschaft

Wichtig sei auch, dass die Martinus-Schützen sich immer als Teil der Stadt gesehen haben und weiter sehen werden. „Wir sehen über den Tellerrand hinaus“, erklärt Uwe Landau. Wenn er heute im Schützen- und Bürgerwald ist, könne er unter dem Baum im Schatten sitzen, den er damals gepflanzt habe. Die Unterstützung der Musikzüge in den schwierigen Corona-Jahren und die Spenden für die Kinderstation im Stift: „Bereicherungen fürs Leben“, so Landau.