Schützenfest 2001 Teil1
Einen Auftakt nach Maß feierten die St.Martinus Schützen am Donnerstag: Mit dem 462. Schuss holte Uwe Wuttke den hölzernen Vogel um 19.02 Uhr von der Stange und löst damit Kaiser Dieter Hinkämper ab.
Traditionell traten alle Schützenkompanien vor dem Bürgerhaus an. Nach dem Abholen des Kaiserpaares nebst Hofstaat und der Ehrengäste von der Gaststätte Peiler ging es im Vorbeimarsch am Westportal der Pfarrkirche entlang zum Ehrenmal. Wie gewohnt wurden die Ehrengäste in einer zweispännigen Kutsche gefahren. Die musikalische Untermalung übernehmen für das gesamte Schützenfest wieder der Fanfarenzug Blau-Weiß, der Spielmannszug der SG, sowie die Stadt- und Feuerwehrkapelle.
Krankenhauspfarrer Friedrich Hesselmann sprach am Ehrenmal zum Gedenken an die Kriegsopfer und gefallenen und verstorbenen Schützenbrüder. Er mahnte an, auch in der heutigen Zeit nicht leichtfertig mit dem Tod umzugehen und kritisierte die Entwicklungen im Bereich der aktiven Sterbehilfe und Abtreibung. Zum Gedenken legten Oberst Heribert Uphues und Vorsitzender Hans-Günter Funke einen Kranz nieder.
Am Festzelt auf dem Lambertiplatz wartete Kaffee und Kuchen auf die Festgemeinde, während auch die Kinder nicht zu kurz kamen: Karussellfahrten, eine Malecke, ein Kletterpfahl und eine Schießbude beugten Langeweile vor.
Das Kinderkönigsschießen erfreute sich ebenfalls wieder großer Beliebtheit: Am Ende hatte Sven Timmreck mit dem 121. Schuss die Nase vorn und löst damit Dennis Üsal als Kinderkönig ab. Zur Königin erkor er sich Marion Biesterfeld, die damit in die Fußstapfen von Marina Strohbücker tritt.
„Es ist mir eine Freude und eine Ehre, die Ausstellung zu eröffnen“: Mit diesen Worten eröffnete Hans-Günter Funke die Ausstellung „100 Jahre Schützenkönige in Sendenhorst“. Sein Dank galt besonders dem Festausschuss, der die Ausstellung unter Mitwirkung des Stadt- und Heimatarchivars Hans-Günther Fascies zusammengestellt hatte. „Idealismus, Zeit, Selbstbewusstsein und Sponsoren waren für die Ausstellung nötig“, so Funke. „Und dokumentiert wird auch, dass immer wenn es ging auch feste Schützenfest gefeiert wurde. Wir sollten zufrieden sein, dass wir heute so feiern können.“
„Das Schützenfest lebt auch von den Hofstaaten“, machte Hans-Günther Fascies deutlich. Er will demnächst eine Schrift herausbringen, in der auch die Personen hervortreten, die die Feste entscheidend mitgetragen haben. Im Jubiläumsjahr der Stadt Sendenhorst, die seit 1111 Jahren existiert, feiern die Schützen also eine 100jährige Geschichte ihres Vogelschießens. „Einen schönen Durchgang und viele Erinnerungen“ wünschte Fascies den vielen Besucher, die sich für die Ausstellung interessierten.
Das Königsschießen eröffneten traditionell der scheidende Kaiser Dieter Hinkämper, der Vorsitzende Funke, Pfarrer Wilhelm Buddenkotte und Bürgermeister Werner Dufhues. Markus Görke nahm dem Vogel mit dem 27. Schuss den Reichsapfel, während Ulf Lackmann das hölzerne Federvieh mit dem 48. Schuss der Krone und mit dem 76. Schuss des Zepters entledigte.
Am Ende entwickelte sich ein spannender Dreikampf zwischen Helmut Brandhove, Heribert Uphues und Uwe Wuttke, den Letzterer mit dem 462. Schuss für sich entschied. Nachdem zunächst mit Kleinkaliber geschossen wurde, absolvierten die Schützen die letzten 25 Schuss mit stärkerer Munition. Zur Königin erkor sich der neue Regent Ursula Krimphove. Mit im Hofstaat sind folgende Paare: Udo und Alexandra Wuttke, Reinhard Krimphove und Karin Wuttke, Georg und Dagmar Stumm, Joachim und Gudrun Rosenkranz, Hubert Klar und Anita Rudde, sowie Helmut und Beate Jarosch.
Nach dem gemeinschaftlichen Kirchgang am Freitagmorgen und dem anschließenden Töttchenessen bekamen die Schützen Besuch: Die Kindergärten St.Michael, St.Marien und Stoppelhopser waren mit rund 150 Kinder zum Festzelt marschiert. Dort erhielten die Kinder eine grundlegende Einweisung in das Schützenleben durch Oberst Heribert Uphues. Als die Kinder das Marschieren, Exerzieren und „Horrido“-Rufen erlernt hatten, sangen sie einige Lieder vor und überreichten den Schützen selbstgebastelte Orden. Im Gegenzug gab es Blumensträuße für die Kindergartenleiterinnen und Süßigkeiten für die Kinder.