Martinusschützen „teilen den Mantel“
Kein Schützenfest, kein Biwak, keine Versammlungen: Auch für den Allgemeinen Schützenverein St. Martinus Sendenhorst bringt das Jahr 2020 Entbehrungen mit sich. Die Schützen machen nun aber ihrem Namenspatron St. Martin alle Ehre und unterstützen den Fanfarenzug Blau Weiß Sendenhorst e.V., die Stadt- und Feuerwehrkapelle sowie den Spielmannszug der SG Sendenhorst e.V. mit einer Spende.
„Aus Schutz vor der Verbreitung des Corona-Virus mussten wir – wie alle anderen Vereine – in diesem Jahr auf praktisch alle Veranstaltungen verzichten. Das ist richtig so, aber natürlich sehr schade“, berichtet Marcel Schumann, 2. Vorsitzender des Allgemeinen Schützenverein St. Martinus Sendenhorst. Durch den Ausfall der Veranstaltungen entfielen weitestgehend die Ausgaben des Vereins. Gleichzeitig kann auch der Vereinsvorstand die Mitgliedsbeiträge nicht verändern – dazu bedarf es die Mitgliederversammlung, die in diesem Jahr ausfallen musste. „Daher haben wir überlegt, was wir mit dem finanziellen Polster, das für gemeinnützige Vereine auch eine bestimmte Summe nicht überschreiten darf, machen können. Einige Anschaffungen für den Verein stehen auf jeden Fall auf der Liste. Aber wir wollten auch gerne Gutes tun in dieser schweren Zeit. Die Sendenhorster Musikzüge leiden noch mehr unter der Corona-Krise als wir und für uns ist wichtig, dass sie weiterbestehen können. Die Musikzüge spielen auf unseren Veranstaltungen und gehören zu Sendenhorst wie alle anderen Vereine. So haben wir uns dazu entschieden, unserem Namenspatron alle Ehre zu machen und mit den drei Musikzügen ‚den Mantel zu teilen‘“, so Schumann weiter. Der Allgemeine Schützenverein St. Martinus Sendenhorst spendet daher dem Fanfarenzug Blau Weiß, der Stadt- und Feuerwehrkapelle und dem Spielmannszug der SG Sendenhorst jeweils 400 Euro.
Wichtige Hilfe für die Vereine
„Für uns ist wie für die anderen Musikzüge in diesem Jahr der Übungs- und Spielbetrieb so gut wie komplett weggebrochen. Darunter leidet die Gemeinschaft natürlich sehr“, so Sabrina Hinz, 1. Vorsitzende des Spielmannszug der SG Sendenhorst. „Für uns kommt noch hinzu, dass wir feste Ausgaben im Verein haben und das Schützenfest der Martinusschützen unsere Haupteinnahmequelle ist. Daher sind wir über die Unterstützung sehr dankbar und freuen uns über den tollen Zusammenhalt.“ Auch für den Fanfarenzug Blau Weiß sei die Unterstützung wichtig, wie Christian Opitz, 1. Vorsitzender, berichtet: „Wir haben vor Corona noch in neue Uniformen investiert – jeder Uniformträger weiß, dass das schnell ins Geld geht. Und wenn dann alle Einnahmen wegfallen, wird die Situation schwierig. Die Spende der Schützen hilft uns wirklich weiter. Die Corona-Krise hat unseren Verein zusätzlich sehr getroffen, denn auch wir brauchen unbedingt das regelmäßige Üben. Eine so lange Zeit kann einen Verein zerstören.“ Für die Stadt- und Feuerwehrkapelle, den dritten begünstigten Musikzug, steht ein besonderes Jahr an: „Im kommenden Jahr steht unser 100jähriges Jubiläum an. Wir hoffen, dass wir es in irgendeiner Form feiern können. Da ist natürlich jede Spende willkommen“, so Kevin Linnemann, 1. Dirigent. „Von sonst über 40 Spielterminen sind in diesem Jahr alle entfallen. Und auch das für dieses Jahr geplante ‚Konzert zur Einstimmung auf Weihnachten‘ kann aufgrund der rasant steigenden Fallzahlen nicht stattfinden. Aber wir lassen uns nicht unterkriegen!“
In diesem Jahr werden auch keine Veranstaltungen der Martinusschützen mehr stattfinden. „Auch unsere Vorstandstreffen finden nur noch digital statt. Wann die nächste Feier ansteht, wissen wir noch nicht, werden aber rechtzeitig berichten“, so Marcel Schumann. „Wir müssen jetzt durchhalten. Im Namen des gesamten Vorstandes wünsche ich allen Gesundheit – die ist derzeit das Wichtigste.“