Martin Engbert folgt auf Gerd Nordhoff

Beitragserhöhungen und der Abschied von Oberst Gerd Nordhoff prägten die Generalversammlung des Allgemeinen Schützenvereins St. Martinus am Freitagabend. Neuer Oberst ist Martin Enbert.

Die mehr als 100 anwesenden Mitglieder verfolgten zunächst den sehr ausführlichen Jahresrückblick von Holger Hinkerohe, der seine Ausführungen mit zahlreichen Fotos belegte. So auch seinen Bericht vom vergangenen Schützenfest, bei dem der Zeitplan und die Kommunikation wohl nicht ganz passten. Doch: „Wir müssen ja auch etwas haben, was wir verbessern können“, nahm der Schriftführer es mit Humor. Trotzdem sei es ein „sehr gelungenes Schützenfest“ gewesen, zog er Bilanz. Knapp 60 Veranstaltungen und Treffen zählte er für das vergangene Jahr auf, „Das zeigt, wie lebendig unser Verein ist“, betonte Hinkerohe.

Kassierer Bernd Gaßner hatte zunächst die gute Nachricht, dass die Vorgaben vom Finanzamt durch den Verein erfüllt würden. „Das ist mit Sparanstrengungen und einer eisernen Ausgabendisziplin gelungen.“ Doch nun seien alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Daher hat der Vorstand in seiner Klausurtagung über eine Beitragserhöhung diskutiert. „Hier in diesem Verein wird kein Geld verschwendet oder verprasst“, versicherte Gaßner.

Doch die Aufgabe des Vorstands sei es, den Verein lebens- und zukunftsfähig zu erhalten. Und dazu gehöre es auch, die Beiträge zu erhöhen, wenn es notwendig sei. Im vergangenen Jahr habe der Verein ein Minus von etwa 500 Euro gemacht, das aus den Rücklagen ausgeglichen worden sei. Nachdem einige Nachfragen zum Kassenbericht ausführlich beantwortet worden waren, wurde der Vorstand von den Anwesenden schließlich einstimmig entlastet.

Um die Mitgliedsbeiträge ging es auch im nächsten Tagesordnungspunkt. Vorsitzender Uwe Landau erläuterte die Entscheidung des Vorstands, eine Erhöhung zur Abstimmung zu stellen, mit einigen Zahlen und Grafiken. Dabei rechnete er die Gesamteinnahmen auf jedes einzelne der 700 Mitglieder um. So seien im Jahr 2015 Einnahmen von 36,86 Euro pro Mitglied zu verzeichnen gewesen. Ausgaben dagegen seien in Höhe von 41,95 Euro getätigt worden. Davon fast die Hälfte für Musik, Kapellen und Ähnliches. Für das Schützenfest werde nochmal ein Drittel des Betrags benötigt. „Wir mussten unsere Rücklagen auf Weisung des Finanzamtes reduzieren“, erklärte Landau. „Doch im Moment verbrauchen wir zusätzlich etwas mehr, als wir einnehmen.“ Diesem Trend will der Verein entgegenwirken, aber gleichzeitig weiter auf dem Niveau feiern, wie bisher.

Daher schlug der Vorstand eine Beitragserhöhung für eine Einzelmitgliedschaft auf 32,50 Euro (bisher 25 Euro) und für eine Familienmitgliedschaft auf 47,50 Euro (35 Euro) vor, die ohne Umschweife mit sechs Enthaltungen und keiner Gegenstimme beschlossen wurde.

Für Schüler und Studenten gibt es auf schriftlichen Antrag eine Ermäßigung. „Wir wollen keine Reichtümer scheffeln, wir sind ein gemeinnütziger Verein“, so Landau.

Gerd Nordhoff, der im Anschluss als Oberst verabschiedet wurde, ergriff zunächst das Wort und dankte dem Vorstand, den Offizieren, der Damengarde und den Jungschützinnen sowie der Ehrengarde und der III. Kompanie für eine schöne Zeit. „Zehn Jahre Oberst: Es war nie langweilig. Ich weiß, es war auch nicht immer ganz einfach mit mir.“ Den Mitgliedern der Ehrenabteilung dankte er für seine Aufnahme. Besonders galt sein Dank jedoch seiner Frau Gisela: „Sie stand mir immer wieder mit Rat und Tag zur Seite.“ Uwe Landau konnte gar nicht genug honorieren, „was der Mann in den vergangenen 43 Jahren für den Verein getan hat.“ Vom Eintritt in die Ehrengarde im Jahr 1973, dann als Spieß, als Hauptmann und die zehn Jahre als Oberst: „Er hat es gelebt, mit Herzblut. Und er hat das Erscheinungsbild der III. Kompanie entscheidend mitgeprägt.“

Landau schloss mit dem für Gerd Nordhoff typischen Spruch, wenn es mal wieder etwas hektischer wurde: „Ihr müsst alle viel ruhiger werden.“ Mit einem kleinen Fässchen Wacholder sprach er auch im Namen seiner Schützenbrüder, die minutenlang stehend applaudierten: „Danke, Gerd.“

Zum Nachfolger von Nordhoff wurde Martin Engbert gewählt. Er wird das Offizierscorps die nächsten fünf Jahre anführen. „Ich sehe das Wahlergebnis als riesigen Vertrauensvorschuss an, den ich Stück für Stück abarbeiten werde“, bedankte sich dieser.