Andreas Rickert und Andre Everts neue Vorsitzenden

Pünktlich um 19:30 Uhr starteten rund 140 Mitglieder des Allgemeinen Schützenvereins St. Martinus Sendenhorst am 11.Oktober in ihre Mitgliederversammlung, die eine der längsten werden sollte. Bereits bei der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Uwe Landau und Marcel Schumann, 2. Vorsitzenden, hielten beide eine Überraschung bereit. „Holt eure Portemonnaies raus“, forderte Schumann die rund Anwesenden auf, „und jetzt steckt sie wieder ein. Dort bleiben sie – der Abend geht auf Uwe und mich.“ Unter Beifall übergab Landau das Wort an den Schriftführer Holer Hinkerohe. Holger Hinkerohe verlas den Geschäftsbericht, der sich von Anfang 2023 bis zum diesjährigen Schützenfest erstreckte. Mit Ende seines Berichts riss er anekdotisch das Wirken der beiden Vorsitzenden an und dankte ihnen: „Es ist eine Ehre auf 20 Jahre gemeinsame Arbeit zurückzublicken.“

Es folgte der erste Kassenbericht der Kassiererin Katharina Wegner von den Jahren 2023 und 2024. Die Kassenprüfer Heribert Uphues und Diethelm Heimeier bestätigten die Korrektheit der Kasse und baten um Entlastung von Kassiererin und Vorstand. Kassiererin und Vorstand wurden einstimmig von der Versammlung entlastet.

„Ich verneige mich vor euch und sage ‚Tschüss‘“

Nun folgte Uwe Landaus letzter offizieller Part, bevor er an den vom Vorstand bestellten Wahlleiter und Oberst Martin Engbert übergab. Er sei dankbar, dass er gemeinsam mit seinem Vater, seinen Kindern und Enkelkindern Schützenfeste habe feiern können, so der sichtlich gerührte Landau, der 22 Jahre die Geschicke des Vereins lenkte. „Ich verneige mich vor euch und sage ‚Tschüss‘“, schloss er seine Rede ab.

Für die nun anstehenden Wahlen übernahm Oberst Martin Engbert das Wort. Auch er danke Landau und Schumann gerührt und blickte auf eine lange gemeinsame Zeit zurück. „In all den Jahren haben sie nicht nur die Geschicke unseres Vereins gelenkt, sondern eine Gemeinschaft geschaffen, die auf Freundschaft, Respekt und Zusammenhalt basiert. Ihre Vision und ihr Engagement haben unseren Schützenverein geprägt und zu dem gemacht, was er heute ist.“ Uwe Landau habe mit seiner entschlossenen Art und herzlichen Persönlichkeit stets dafür gesorgt, dass der Verein zusammenhalte und sich weiterentwickle. Marcel Schumann habe mit seiner Kreativität und seinem Organisationsgeschick immer wieder inspiriert.

Er dankte beiden im Namen aller Mitglieder von Herzen für ihre Zeit, Energie und Hingabe. Beide hätten einen bleibenden Eindruck hinterlassen und würden für ihre Führungsstärke und ihren Teamgeist in guter Erinnerung bleiben. Um diesen Moment gebührend zu feiern, spielten alle drei anwesenden Musikkapellen – die Feuerwehrkapelle, der Fanfarenzug blau-weiß sowie der Spielmannszug der SG Sendenhorst – gemeinsam in der Aula der Realschule auf. „Musik ist eine wunderbare Art, Dankbarkeit und Wertschätzung auszudrücken und wir hoffen, dass ihr die Melodien in euren Herzen mitnehmt“, so Engbert. Der Oberst überreichte beiden jeweils ein Fotobuch mit den schönsten Erinnerungen der letzten 22 Jahre.

Gegen 21:30 Uhr startete der Tagesordnungspunkt „Wahlen“. Martin Engbert berichtete von einem freien Zeitungsmitarbeiter, der in den 90er Jahren immer wieder über den Schützenverein berichtet habe. Er sei immer zielstrebig und genau gewesen und habe ihn so manches Mal mit Rückfragen für Berichte aus dem Bett geklingelt. Nach 10 Jahren in der Ehrengarde sei er 2011 in den Vorstand des Schützenvereins gewählt worden und habe seit 2014 die Organisation der alljährlichen Haussammlung des Vereins für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge übernommen. Landau, Schumann und Engbert und Hinkerohe seien sich schnell einig gewesen, dass der beschriebene Andreas Rickert der richtige für das Amt des 1. Vorsitzenden sei. Daher schlage der Vorstand Rickert für die Wahl vor. Die Mitglieder des Allgemeinen Schützenvereins St. Martinus Sendehorst waren sich schnell einig – einstimmig wurde Andreas Rickert ohne Gegenkandidaten zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt.

Anwesenheit und Aktivität als Eckpfeiler

Bevor mit der Tagesordnung fortgefahren werde, richtete Rickert Worte an seine Schützenbrüder und -schwestern. „Ich möchte euch danken für das große Vertrauen, das ihr mir mit so einem Abstimmungsergebnis entgegengebracht habt“, so Rickert. „Mir ist bewusst, dass damit auch ein großer Vertrauensvorschuss einhergeht und erwartet wird, dass ‚abgeliefert‘ wird. Ich versichere euch, dass ich immer mein Bestes geben werde, um diesem Anspruch gerecht zu werden.“ Als Eckpfeiler des gemeinsamen Erfolgs nannte er Anwesenheit und Aktivität – nur hierdurch könnten der Zusammenhalt und die Qualität der Veranstaltungen und des Vereinslebens gesteigert werden. Er dankte Landau und Schumann für mehr als zwei Jahrzehnte Vorsitz. Uwe sei immer der strahlende Anführer gewesen, den nichts habe umhauen können, blickt Rickert zurück. Schumann sei eine Moderations-Allzweck-Waffe und diplomatischer Ruhepol gewesen. „Es war eine Freude für den Verein, zwei so großartige Gallionsfiguren über 22 Jahre zu haben.“ Nach einer Ehrung der beiden mit einem dreifachen „Horrido“ der gesamten Versammlung ging es nach musikalischer Pause weiter mit der Wahl zu 2. Vorsitzenden. Andreas Rickert schlug Andre Everts vor, der seit 26 Jahren Vereinsmitglied und in der dritten Kompanie tätig ist, 2006 den Verdienstorden in Silber und in diesem Jahr den in Gold verliehen bekommen habe. Nach einer kurzen persönlichen Vorstellung durch Andre Everts wurde dieser von der Versammlung mit nur drei Enthaltungen einstimmig zum 2. Vorsitzenden des Allgemeinen Schützenvereins St. Martinus gewählt.

Im Anschluss standen fünf weitere Vorstandswahlen an. Zunächst stand Jörg Menke turnusmäßig zur Wahl. Menke ist seit xx Jahren Mitglied des Vorstands und beim Schützenfest als Schießmeister aktiv. Menke wurde einstimmig von der Versammlung wiedergewählt. Katharina Wegner, die bisher als Vorsitzende der Damengarde als geborenes Mitglied im Vorstand war, hatte im vergangenen Jahr den Posten der Kassiererin von Bernd Gassner übernommen. „Nun ist es wichtig, sie in den Vorstand zu wählen, damit sie diesen Posten fest besetzt“, so Rickert. Mit einer Enthaltung und ohne Gegenstimmen kamen die Vereinsmitglieder dieser Aufforderung nach.

„Wir müssen uns von drei Mitgliedern verabschieden, die die Gemeinschaft maßgeblich geprägt haben“, erklärte der neugewählte 1. Vorsitzende Andreas Rickert. Andreas Schmetkamp und Bernd Gassner standen turnusmäßig zur Wahl, wollten sich aber nicht zur Wiederwahl stellen. Marcel Opperbeck dankte ab, um Platz zu machen für neue Vorstandsmitglieder, die frischen Wind in den Vorstand bringen. Neu in den Vorstand gewählt wurden für die drei verabschiedeten Beisitzer Linda Altewische aus der Damengarde, Michael Turczek aus der dritten Kompanie sowie Cynthia John. Zum Kassenprüfer bestellte die Versammlung Frank Laumann, der Heribert Uphues in diesem Posten ablöst und gemeinsam mit Diethelm Heimeier in Zukunft die Buchführung des Vereins prüft.

Schützenfest: 27. bis 29. Juni 2025

Als vorletzter Punkt stand das Schützenfest auf der Tagesordnung dieses Abends. Der Vorstand sei grundsätzlich zufrieden mit dem diesjährigen Schützenfest, so Rickert. Natürlich seien kleine Änderungen notwendig, aber der neue Festablauf habe gut funktioniert. In den nächsten Tagen können die Vereinsmitglieder an einer Umfrage zum Schützenfest teilnehmen und ihre Ideen und Wünsche einbringen. Im kommenden Jahr finde das Schützenfest vom 27. Juni bis zum 29. Juni statt. Beim nun folgenden letzten Tagesordnungspunkt „Verschiedenes“ berichtete Rickert, dass es am 8. Februar wieder ein Winterfest geben werde. Alle Details folgen. Auch stehe die Haussammlung für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge wieder für das Wochenende vor Ostern an. Martin Engbert berichtete vom Schützen- und Bürgerwald. Hier seien dieses Jahr 30 junge Bäume aufgrund der zu großen Regenmengen eingegangen. Diese würden Ende des Jahres vom Verein gepflanzt, die Kosten würden jedoch von der Stadt Sendenhorst übernommen. Hier würden aber nicht wieder beispielweise Eichen, sondern vorrangig Obstbäume gepflanzt. Auch werde es in diesem Jahr einen Waldtag zur Baumpflanzaktion geben. Hier sei auch die Pflanzung von zwei Ehrenbäumen für Franz Nordhoff und Werner Entrup geplant. Auch Bürgermeisterin Kathrin Reuscher meldete sich zu Wort und dankte Landau und Schumann für den unermüdlichen Einsatz und die Arbeit für den Verein. So etwas sei nicht selbstverständlich, schließlich handle es sich um ehrenamtliche Arbeit. Die Versammlung endete um 23 Uhr und die Schützen ließen den Abend bei geselligem Beisammensein ausklingen.