Torben Böckmann trifft
Torben Böckmann ist neuer König der Martinus-Schützen. Mit dem 478. Schuss holte er den Vogel am Donnerstagabend um 20.20 Uhr von der Stange.
Spannend aber auch langwierig gestaltete sich das Königsschießen des Allgemeinen Schützenvereins St. Martinus am Donnerstagabend. Viele gute Ratschläge, genaue Betrachtungen mit dem Fernglas und hilfreiche Tipps von Schießwart Ewald Holtmann fruchteten schlussendlich. Dennoch dauerte es fast dreieinhalb Stunden, bis der Rest des einstmals stolzen Vogels beim 478. Schuss – abgegeben von Torben Böckmann – zu Boden fiel. Er hatte es auch schon im vergangenen Jahr versucht, war aber an Charly Schwermann gescheitert.
Das Schützenfest begann am Mittag mit dem Antreten der Schützen und dem Abholen des Königspaares samt Hofstaat. Bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal hielt Henning Rehbaum die Rede zur Totenehrung. Am Lambertiplatz begann anschließend das Kinderkönigs-Schießen, das von der Schießgruppe des Vereins organisiert worden war.
Nachdem Mike Austermann mit dem 48. Schuss den Reichsapfel, Jaquelin Fromholt mit dem 66. Schuss das Zepter und Leon Austermann mit dem 78. Schuss die Krone herunter geholt hatten, dauerte es noch bis zum 201. Schuss, bis der Rest des Vogels aufgab. Eros Majocko heißt der neue Kinderkönig.
Parallel fand auf der Schießanlage das Holzschuhschießen statt, zu dem 24 Schützen angetreten waren. Hier bewies Markus Weber aus Neubeckum ein zielsicheres Händchen und freute sich über einen Geldpreis in Höhe von 60 Euro.
Die Jungschützinnen hatten zur Kinderbelustigung eine Kinder-Olympiade vorbereitet. Während die Erwachsenen dem Geschehen am Schützenplatz zuschauten, amüsierten sich die Jüngsten beim Teebeutel-Weitwurf, Fühlkisten-Raten, Slalom mit Steckenpferden und Entenangeln. Für alle Teilnehmer gab es eine Urkunde, alle nahmen auch an einer Verlosung teil.
Der noch amtierende König Charly Schwermann eröffnete im Anschluss das Ringen um die Königswürde mit seinen endgültig „letzten Schüssen auf den Vogel“, teilte er überwältigt mit. „So ein Jahr kann man einfach nicht toppen“, meinte er rückblickend und bedankte sich gerührt bei seinen Schützenbrüdern. Marcel Schumann moderierte das Schützenfest und kommentierte das Geschehen am Gewehr in seiner gewohnt unterhaltsamen und humorvollen Art.
Im Laufe der Zeit hatte sich das Feld der anfangs noch 20 Schützen sichtbar gelichtet. Zu Beginn sah es nach einem schnellen Ende aus – bereits mit einem Ehrenschuss (21.) fiel durch den Vorsitzenden Uwe Landau die Krone. Mit dem 42. Schuss holte Tobias Fleige das Zepter und nur zwei Schüsse später Torben Böckmann den Reichsapfel herunter. Doch nach dem schnellen Verlust seiner Insignien zeigte sich der Vogel, den Martin Engbert gebaut hatte, von seiner hartnäckigen Seite.
Ein Raunen ging durch die Reihen der etwa 600 Zuschauer, die sich nach den vergangenen herbstlichen Tagen bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen auf den Weg zum Lambertiplatz gemacht hatten. Bei etwa Schuss 350 hatte die einzige Frau, die noch im Rennen war, Maria „Mary“ Lischensky, ein großes Stück vom Vogeltorso heruntergeschossen. Nach einer kurzen Schießpause und einem Wechsel der Munition auf die „Königsmacher“ wurde es dann ernst.
Jeder Anwärter hatte nun nur noch einen Schuss pro Durchgang. Neben Torben Böckmann schossen noch Maria Lischensky und Rainer Lichte, nachdem auch Frank Laumann, Christian Hölscher und Christian Schmetkamp nach ein paar Durchgängen schließlich die Segel strichen. Um kurz vor 20.20 Uhr stand dann der neue Schützenkönig der Martinus-Schützen fest und wurde frenetisch gefeiert. Mit seiner Frau Christina regiert er nun ein Jahr lang die Schützen.