Der Schützen- und Bürgerwald
Es war ein langer Weg, von der ersten Idee im Juli 1988, bis der Schützen- und Bürgerwald endlich Wirklichkeit wurde. Schon seit fast einem Jahr hatten die Mitglieder des Vereins geplant, gesammelt und organisiert, um dieses Projekt zu verwirklichen. Am 1. März 1989 war es dann soweit: Der Vorstand stimmte der Errichtung des Schützenwaldes in der vorgeschlagenen Form zu und übernahm die Kosten für den vorderen Teil, der etwa 3000 DM betrug. Damit stand dem grünen Vorhaben nichts mehr im Wege.
Am 8. Juni 1989 fand die feierliche Übergabe des Schützen- und Bürgerwaldes an die Öffentlichkeit statt. Die letzten fünf von insgesamt 77 Bäumen, die in der ersten Pflanzaktion gesetzt wurden, pflanzten der erste Vorsitzende, der König, der letzte Kaiser, der Bürgermeister und die Patenkompanie der Bundeswehr. Außerdem wurde ein Vogelschutzgehölz von rund 3000 Quadratmetern angelegt, das den heimischen Tieren einen neuen Lebensraum bot. Der Schützen- und Bürgerwald war ein großer Erfolg für den Verein und die Gemeinde.
In den ersten Jahren fand die Pflanzaktion immer im Frühjahr statt. Doch wie sich dann herausstellte wuchsen die Bäume nicht so gut an. Viele Bäume überlebten den Sommer dann nicht und mussten im kommenden Jahr ausgetauscht werden. Ab Mitte der 90er Jahre wurde dann immer im Herbst die Pflanzaktion durchgeführt. Die Bäume wuchsen wesentlich besser an.
Das erste Biwak
Im Jahr 2001 fand das erste Biwak im Schützen und Bürgerwald statt. Im ersten Teil, der ja 1989 bereits gepflanzt wurde, kamen viele Besucher bei Lagerfeuer und auf Strohballen zusammen. Angeboten wurden Speisen und Getränke fast zum Selbstkostenpreis. Urlaubserlebnisse und andere interessante Gesprächsthemen waren natürlich schnell gefunden und so bot das Biwak den Besuchern reichlich Gelegenheit zum Austausch. Auch wenn Erfolge an war das Biwak dann ein fester Bestandteil des Jahreskalenders.
Josef Noldes übernahm von Franz Keweloh
Bis zum Jahr 2002 sich unser Ehrenoberst Franz Keweloh um die Organisation und die Pflege und Hege des Schützen- und Bürgerwald gekümmert. Dann übernahm Josef Neues als neuer Forstwart die Verantwortung. Beiden stand immer ein großes Team zur Seite. Zu seinem Abschied pflanzte Franz Keweloh ein Spitzrohrahorn mit der Nummer 700.
Der 1000ste Baum
Die Pflanzung des Tausenden Baums stand an. Das sollte natürlich gebührend gefeiert werden Punkt so wurde im November 2007 im Industriegebiet ein großes Zelt aufgebaut und alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen. Viele folgten dieser Einladung und bekamen ein buntes Programm geliefert.
Die Schirmherrschaft über für diesen Tag übernahm Heinrich Laumann von der VEKA AG. Zuerst fand im Zelt eine Talk Runde statt. Moderiert wurde das Ganze von Frank Haberstroh vom Radio WAF und Gäste waren der Landrat Dr. Olaf Gericke, Landtagsabgeordnete Annette Wassermann Krass, Schirmherr Heinrich Laumann, Bürgermeister Berthold Streffing sowie natürlich Forstwart Josef Neues. Hierbei wurden viele spannende und interessante Geschichten rund um den Schützen- und Bürgerwald erzählt, so dass für die zahlreichen Besucher nie langweilig wurde.
Nach der Talkrunde führte der Weg die Anwesenden mit musikalischer Begleitung in den Wald. Dort wurde vom ersten und zweiten Vorsitzenden des Schützenvereins, Uwe Landau und Marcel Schumann, Oberst Gerd Nordhoff, „Baumpapst“ Josef Noldes, Bertold Streffing und Olaf Gericke unter großer Beteiligung der Besucher der 1000. Baum gepflanzt.
Abends dann stand dann eine großes Party mit Live-Band an und man konnte im beleuchteten Wald, der Waldfee bei Ihren Geschichte lauschen.
Kindergärten und der Schützen- und Bürgerwald
Eine ganz besondere Beziehung haben die Kindergärten zum Schützen- und Bürgerwald. Zum Beispiel der Marienkindergarten, der jedes Jahr eine ganze Woche im Wald verbringt. Aber auch die anderen nutzen das mittlerweile große Gelände für ihre Exkursionen. Natürlich hat auch jeder Kindergarten mittlerweile seinen eigenen Baum dort stehen, der natürlich jedes Mal besucht wird.
Bau der Wetterschutzhütte
2014 stand das 150-jährige Jubiläum des Allgemeinen Schützenvereins St. Martinus an. Wie schon beim letzten Jubiläum, wollten wir etwas bleibendes für die Sendenhorster schaffen. Und nach vielen Gesprächen und Ideen stand dann endlich fest, es soll einen Wetterschutzhütte im Schützen- und Bürgerwald werden. Pläne wurden entworfen und eine Arbeitsgruppe fand sich rund um Paul Landau zusammen.
Eine der ersten Aufgaben war es sich um die Finanzierung zu kümmern. Doch schnell fanden sich Sponsoren die dieses Projekt unterstützen wollten. Daneben war es auch für jeden Bürger möglich, sich mit einer Steinpatenschaft an dem Projekt zu beteiligen. Es dauerte also gar nicht lange, bis das finanzielle geregelt war. Ganz im Gegensatz zu den behördlichen Genehmigungen. An dieser Stelle mal ein ganz dickes Dankeschön an die Stadtverwaltung, die uns da beim Kreis Warendorf immer vorbildlich unterstützt hat.
Nachdem auch das dann geklärt war, konnte im Frühjahr 2014 mit dem Bau begonnen werden. Mit vielen fleißigen Händen wurde die Wetterschutzhütte dann termingerecht zum Jubiläumsschützenfest an die Sendenhorster Bevölkerung übergeben. Seither wird die Wetterschutzhütte sehr viel genutzt. Besonders für die Schule und Kindergärten stellt Sie während den Exkursionen in den Wald, bei schlechtem Wetter, ein trockenes Plätzchen zur Verfügung. Aber auch für Kindergeburtstage, Kegelausflüge usw. wird die Wetterschutzhütte regelmäßig genutzt.
Forstwarte im Lauf der Zeit
Josef Noldes übergab den Posten des Forstwartes 2010 an Herman-Josef Wüller, der leider 2015 viel zu früh verstarb. Daraufhin sprang bis 2019 wieder Josef Noldes ein und dann übernahm Werner Entrup den Posten als Forstwart. Leider verstarb auch Werner 2021 viel zu früh. Heute ist Oberst Martin Engbert erster Ansprechpartner für den Schützen- und Bürgerwald.
Natürlich kann niemand alleine dafür verantwortlich sein. In all den Jahre war es immer ein großes Team, das sich um die Belange des Waldes gekümmert hat. Heute sind die Männer des Waldes Andreas und Karl-Heinz Schmetkamp, Werner Schulze Horstrup Wening und unterstützt von Offizieren und Ehrengardisten.
Mittlerweile wurden weit über 1500 Bäume im Schützen und Bürgerwald gepflanzt. Das hat sich 1988 niemand träumen lassen, als die ersten Ideen eines Königswaldes aufkamen.